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/ Die Ultimative Software-P…i Collection 1996 & 1997 / Die Ultimative Software-Pakete CD-ROM fur Atari Collection 1996 & 1997.iso / u / utility / uhren / sonneuhr.12 / sonneuhr.txt < prev    next >
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Text File  |  1996-11-17  |  24.4 KB  |  471 lines

  1.  
  2.                            S O N N E N U H R  1 . 2
  3.  
  4.  
  5.                           Mach es wie die Sonnenuhr,
  6.                         zähl' die heit'ren Stunden nur!
  7.  
  8.  
  9. Ein  Programm zur Konstruktion von ebenen Sonnenuhren,  welche wahre  Zeit  und
  10. mittlere  Zeit  anzeigen können,  d.h.  auch MEZ.  Zusätzliche  Berechnung  von
  11. italienischen und babylonischen Stunden.
  12.  
  13.  
  14.                                 von Daniel Roth
  15.                          (pd) 1989,90 sinccom software
  16.  
  17.            Verbesserungsvorschläge und Fehlermitteilungen erwünscht!
  18.  
  19.  
  20. Adresse:        Daniel Roth
  21.                 Brücker Mauspfad 448
  22.                 D-5000 Köln 91
  23.  
  24.  
  25. 'Sonnenuhr 1.2' ist ein Public-Domain-Programm,  es darf und soll also beliebig
  26. kopiert werden!
  27.  
  28.    Grundprogramm von Heinz Schilt, Höheweg 5, CH-2502 Biel aus seinem Buch:
  29.  
  30.                        E B E N E  S O N N E N U H R E N
  31.                              verstehen und planen
  32.                                  berechnen und
  33.                                      bauen
  34.  
  35. Dieses Buch kann beim Autor direkt durch  Überweisung  von Sfr.  23,-  auf  das
  36. Postchek-Konto Nr. 25-314-2, CH-2502 Biel bezogen werden.
  37.  
  38.  
  39. Wenn Sie in Ihrer Umgebung eine Sonnenuhr kennen, dann würde ich mich sehr über
  40. eine Mitteilung freuen,  da ich Sonnenuhrenstandorte archiviere.  Dies ist auch
  41. eine Aufgabe, die sich die
  42.  
  43. Deutsche Gesellschaft für Chronometrie e.V. / Arbeitskreis Sonnenuhren
  44. c/o Dr.-Ing. Hugo Philipp
  45. Düsseldorferstr. 73
  46. D-4010 Hilden
  47.  
  48. stellt.  Dort kann man spezielle Sonnenuhren-Karteiblätter bestellen, um darauf
  49. genaue  Angaben zu einer Sonnenuhr machen zu können.  Als Gegenleistung  werden
  50. Ihnen Sonnenuhren in Ihrer Umgebung genannt.
  51.  
  52.  
  53.                           Ein wenig über Sonnenuhren:
  54.                           ---------------------------
  55.  
  56.                    Sonnenuhren gehen doch oft falsch, oder?
  57.  
  58. Nein,  jede richtig konstruierte Sonnenuhr zeigt ihre eigene Zeit immer richtig
  59. an.  In  den  meisten  Fällen handelt es sich bei 'ihrer'  Zeit  um  die  wahre
  60. Ortszeit.  Bei diesem Zeitmaß ist es an dem Ort, an dem sie gilt, genau dann 12
  61. Uhr mittags,  wenn die Sonne im Süden ist und ihren höchsten Stand erreicht. Da
  62. dieser  Mittag  eine Folge der Erddrehung ist,  tritt dieser  sogenannte  wahre
  63. Mittag  an  allen  Orten verschiedener geographischer  Länge  zu  verschiedenen
  64. Zeitpunkten ein.  Mit der Einführung genauer mechanischer Uhrwerke stellte  man
  65. fest,  daß die Sonnenuhr nicht gleichmäßig läuft. Vielmehr kommt es zu periodi-
  66. schen Abweichungen von fast einer Viertelstunde von einer genaugehenden  Räder-
  67. uhr.  Dies  ist eine Folge der ungleichmäßigen Bahngeschwindigkeit der Erde  um
  68. die  Sonne.  Im  sonnennäheren  Teil läuft die Erde aufgrund  der  höheren  An-
  69. ziehungskraft  der  Sonne schneller und umgekehrt.  Diese  Gesetzmäßigkeit  be-
  70. zeichnet man als das 2.Keplersche Gesetz.
  71. Denkt man sich nun eine Sonne,  die immer gleichmäßig läuft, so gelangt man zum
  72. Begriff der mittleren Sonne, welche eine mittlere Zeit bestimmt.
  73. In früheren Zeiten hatte jede Gemeinde ihre eigene,  mittlere oder wahre  Zeit,
  74. die  durch eine Sonnenuhr z.B.  an der Kirche oder dem Rathaus bestimmt  wurde.
  75. Mit dem Aufkommen von schnellen Verkehrsmitteln wie der Eisenbahn ergaben  sich
  76. bald Probleme,  nämlich dann, wenn man bestimmen wollte wie lange ein Zug von A
  77. nach B und umgekehrt benötigt.  Naturgemäß waren die auf Grundlage der Ortszeit
  78. bestimmten  Zeitdauern für Hin- und Rückfahrt nicht gleich.  So  entschloß  man
  79. sich zur Einführung einer Zonenzeit,  die mit der mittleren Ortszeit auf  einem
  80. bestimmten Längengrad übereinstimmt.  Bei der MEZ (Mittlere Europäische  Zonen-
  81. zeit) bezieht man sich auf den 15. östlichen Längengrad.
  82. Übrigens:  Unsere  mechanischen,  elektrischen oder sonstwie betriebenen  Uhren
  83. sind  keine Zeitbestimmungsgeräte.  Sie dienen lediglich dazu eine  einmal  be-
  84. stimmte  Zeit zu bewahren,  was sie mit verschiedener Genauigkeit  tun  können.
  85. Eine  Sonnenuhr hingegen gibt bei Sonnenschein die Zeit wirklich an -  und  das
  86. tut  sie auch in hunderttausend Jahren noch,  wenn andere Uhren längst aus  dem
  87. Rhythmus  gekommen  sind.  Auch  die Atomuhren werden  im  Prinzip  nach  einer
  88. Sonnenuhr  gestellt.  Nicht  aber aus dem Grunde,  daß sie zu  ungenau  gingen,
  89. sondern weil die Erde sich ungleichmäßig schnell um ihre Achse dreht. Man führt
  90. dann eine Schaltsekunde ein,  so wie Sylvester/Neujahr 1989/90.  Eine Sonnenuhr
  91. zeigt diese Schaltsekunde jedoch automatisch an.
  92.  
  93.  
  94.                    ... und nachts? - Geht sie nach dem Mond!
  95.  
  96. Das  ist kein Witz,  sondern wirklich möglich.  Abgesehen davon,  daß der  Mond
  97. tagsüber  genauso  oft  scheint wie nachts,  stellt sich dabei  aber  noch  das
  98. Problem  der  Bestimmung des Mondalters aus der Sichelgestalt.  Wenn  es  genau
  99. Vollmond ist,  dann zeigt jede Sonnenuhr auch in der Nacht die Zeit  (abgesehen
  100. von einer Differenz von 12 Stunden) richtig an.  Es gibt einige Sonnenuhren, an
  101. denen Tabellen angebracht sind,  mit denen sich auch nachts bei Mondschein  die
  102. Zeit bestimmen läßt.
  103.  
  104.                     Itali(eni)sche und babylonische Stunden
  105.  
  106. Itali(eni)sche  Stunden  werden  gezählt ab Sonnenuntergang  bis  zum  nächsten
  107. Sonnenuntergang.  Aus der Differenz zu 24 läßt sich so die verbleibende Tagzeit
  108. ermitteln.  Umgekehrt werden die babylonischen Stunden ab Sonnenaufgang bis zum
  109. nächsten Sonnenaufgang gezählt.
  110. Im   schönen   Tessin  findet  man  heute  noch  zahlreiche   Sonnenuhren   mit
  111. itali(eni)schen Stunden.  Ein Wanderer konnte an ihnen ablesen, ob der Tag noch
  112. genügend  lang dauert um über einen Paß in das nächste Tal zu  gelangen.  Heute
  113. allerdings  wissen  leider die wenigsten Leute noch etwas  mit  diesen  Stunden
  114. anzufangen.
  115.  
  116. Natürlich  empfehle  ich jedem die Bestellung des oben angegebenen  Buches  von
  117. Prof.  Heinz Schilt,  das nur bei ihm direkt bestellt werden kann.  Darin  wird
  118. auch  die  geometrische Konstruktion von Sonnenuhren erläutert,  es  wird  über
  119. Wassersonnenuhren, Sonnenkompasse und allerlei andere Spezialitäten berichtet.
  120.  
  121.  
  122.                                  Zum Programm:
  123.  
  124. Gäbe  ich dieses Programm erst dann weiter,  wenn alle Fehler  ausgelöscht  und
  125. alles  Programmierenswerte  eingebaut wäre,  dann könnte man  noch  sehr  lange
  126. darauf warten. Sollten Sie Gefallen an den Sonnenuhren gefunden haben, und eine
  127. eigene  Sonnenuhr mit diesem Programm konstruieren wollen,  dann  empfehle  ich
  128. Ihnen  natürlich  eine aktuelle Version bei mir anzufordern  (bitte  immer  mit
  129. Rückporto).  Wenn  Sie meine Arbeit,  die ich mir mit diesem  Programm  gemacht
  130. habe, honorieren möchten, dann können Sie mir eine Spende zukommen lassen:
  131.  
  132. Daniel Roth, Brücker Mauspfad 448, D-5000 Köln 91
  133. Kreissparkasse Köln (BLZ 370 502 99), Konto-Nr. 1 000 000 290
  134.  
  135. Als  Geschenk  erhalten  Sie  dann von mir  die  aktuellste  Version  und  eine
  136. umfangreiche Liste mit Sonnenuhrenstandorten.
  137.  
  138.  
  139.                             Geplante Erweiterungen:
  140.  
  141. -feinere Linienzeichnung, so daß keine Kanten mehr in Erscheinung treten
  142. -Bezifferung, wahlweise mit perspektivischer Verzerrung
  143. -Datumslinien (Monatsbeginn, Tierkreis, spezielles Datum)
  144. -Berechnung der Tageslängen für italienische und babylonische Stunden
  145. -Stundenlinien für wahre Ortszeit bei der geogr. Länge der Zeitzone
  146. -zusätzliche Linien für eine Sonnenuhr mit Polos
  147. -andere Zifferblattflächen, z.B. für eine Zylinderuhr
  148. -Linien für antike Stunden
  149. -Berechnung der Zeitgleichung
  150. -Ausdruck mittels GDOS
  151. -Erzeugen von .IMG-Dateien
  152.  
  153.  
  154.                              Programmbeschreibung:
  155.  
  156. Nach dem Starten des Programms wird die Resource-Datei eingeladen, ohne die das
  157. Programm  nicht  funktionsfähig ist.  Anschließend wird  versucht  die  Dateien
  158. 'SONNEUHR.INF',  'SONNEUHR.STO'  und 'SONNEUHR.BER'  einzuladen.  Keine  dieser
  159. Dateien  wird  jedoch zwingend benötigt.  'SONNEUHR.INF'  enthält  verschiedene
  160. Einstellungen. 'SONNEUHR.STO' enthält Daten über einen Sonnenuhrenstandort. Und
  161. 'SONNEUHR.BER' schließlich beinhaltet eine fertig gerechnete Sonnenuhr. Bei den
  162. ersten beiden Dateien wird der Benutzer aufgefordert die entsprechende  Ersatz-
  163. datei anzugeben,  wenn die Standard-Dateien nicht gefunden worden  sind.  Diese
  164. Anforderungen   des  Programms  kann  man  jedoch  abbrechen  -   dann   werden
  165. programmintern  die Einstellungen vorgenommen.  Wird die Datei mit  der  fertig
  166. berechneten Sonnenuhr nicht gefunden, so beläßt es das Programm dabei.
  167.  
  168. Menu '∞' (unendlich)
  169. --------------------
  170.  
  171. Das  Symbol  ∞  stellt  hier eine  sogenannte  Analemme  (siehe  Fachwörterver-
  172. zeichnis) dar. An erster Stelle dieses Pull-Down-Menus finden Sie den  üblichen
  173. Eintrag, der Programmautor etc. kommentiert.
  174.  
  175. Im  Anschluß  daran finden Sie Ihre Accessories,  deren  Verwendung  ohne  Kom-
  176. plikationen verlaufen sollte.
  177.  
  178. Menu 'Datei'
  179. ------------
  180. Standort laden
  181. --------------
  182. Damit wird die Möglichkeit gegeben die Daten,  die zu einer Sonnenuhr notwendig
  183. sind, einzuladen.
  184.  
  185. Standort speichern
  186. ------------------
  187. Es  werden  die  Standortdaten abgespeichert,  die Sie im  zweiten  Menu  unter
  188. 'Standort eingeben' eintragen können.
  189.  
  190. Berechnung laden
  191. ----------------
  192. Um  die Wartezeit der Sonnenuhrenberechnung zu umgehen können Sie  eine  einmal
  193. abgespeicherte Berechnung  wieder einladen.  In der vorliegenden  Version kennt
  194. das Programm dann aber  nur die Koordinatenpunkte und  nicht den  Standort  der
  195. Sonnenuhr,  so  daß Sie vor dem Zeichnen einer Sonnenuhr immer  daran  erinnert
  196. werden, daß Berechnung und Standortdaten eventuell nicht übereinstimmen (dieses
  197. Manko wird in einer späteren Version behoben sein).
  198.  
  199. Berechnung speichern
  200. --------------------
  201. Nachdem eine Sonnenuhr berchnet worden ist, können Sie mit diesem Menupunkt die
  202. berechneten Daten abspeichern.
  203.  
  204. Einstellungen laden
  205. -------------------
  206. Hier  können Sie andere Einstellungsdateien laden,  die Sie sich für  spezielle
  207. Anwendungen angelegt haben.
  208.  
  209. Einstellungen speichern
  210. -----------------------
  211. Es  werden  folgende  Einstellungen in eine Datei mit  der  Endung  '.INF'  ge-
  212. schrieben:  Dateipfade für Standort-, Graphik- und Berechnungsdateien, relative
  213. Gnomonposition (siehe Fachwörterverzeichnis),  Vergrößerungsfaktor, Druckertyp,
  214. Auflösungen für den Ausdruck,  Angabe in Punkten oder Zoll, linker Rand, oberer
  215. Rand, sowie das Seitenverhältnis der Druckerauflösung.
  216.  
  217. Menu 'Berechnung'
  218. -----------------
  219. Standort eingeben
  220. -----------------
  221. Es erscheint eine Dialogbox. Hier werden die zur vollständigen Bestimmung einer
  222. Sonnenuhr auf einer irgendwie orientierten Ebene nötigen Daten eingegeben. Dazu
  223. gehören  die  geographischen  Koordinaten  des  Standortes,  sowie  das  Azimut
  224. (Himmelsrichtung)  und  die Elevation (Neigung) der Wand.  Bei der  Angabe  des
  225. Azimuts der Wand,  d.i.  genauer das Azimut der Wandnormalen, also der Richtung
  226. die  senkrecht  von  der Wand wegweist,  wird von Süden ausgehend  mit  0  Grad
  227. angefangen zu zählen.  Westen liegt dann bei 90 Grad,  Norden bei 180 Grad  und
  228. Osten  bei  270  oder  -90 Grad.  Beachten Sie,  daß es  sich  hierbei  um  die
  229. astronomische Definition des Azimuts handelt,  im Gegensatz zur nautischen,  wo
  230. das Azimut von Norden über Osten gezählt wird.
  231. Reklinierende Elevation bezeichnet  den Winkel um den  sich eine  Wand  zurück-
  232. lehnt, diese ist positiv einzugeben. Neigt sich die Wand zum Betrachter, so muß
  233. die Elevation in Grad negativ eingegeben werden. Im Normalfall einer vertikalen
  234. Wand  ist  hier  der Wert  Null  einzutragen.  Soll  ein  Horizontalzifferblatt
  235. berechnet werden, so gibt man den Wert 90 Grad ein.
  236. Von der Dialogbox aus kann man die Berechnung der Koordinatenpunkte starten.
  237.  
  238. Sonnenuhr berechnen
  239. -------------------
  240. Ohne  die  Anzeige  der  Dialogbox mit  den  Standortangaben  kann  direkt  die
  241. Berechnung der Koordinatenpunkte gestartet werden.  Die Berchnung dauert  unge-
  242. fähr 15 Sekunden.
  243.  
  244. Sonnenazimut
  245. ------------
  246. Nach  Eingabe  der geographischen Koordinaten,  welche aus  der  Dialogbox  zur
  247. Standortangabe übernommen wird,  Datum und Uhrzeit können Azimut und  Höhe  der
  248. Sonne  über  Horizont bestimmt werden.  Dies ist hilfreich  um das  Azimut  der
  249. Wandnormalen  zu  bestimmen.  Dabei geht man so vor,  daß  der  Schatten  einer
  250. lotrechten  Linie auf einer genau horizontal liegenden Ebene in Bezug  auf  die
  251. Wand  bestimmt  wird.  Durch  einfache Geometrie erhält  man  dann  die  genaue
  252. Orientierung der Wand.  Von der Bestimmung mit einem Kompaß ist  abzuraten,  da
  253. lokal unbekannte Mißweisungen vorherrschen können.
  254.  
  255. Schattenlänge
  256. -------------
  257. Da  die Sonne keine punktförmige Lichtquelle ist,  wirft jeder Körper in  ihrem
  258. Licht einen Halb- und einen Kernschatten.  Für die Konstruktion einer Sonnenuhr
  259. ist es nun notwendig, daß der Schattenstab über den gesamten Zifferblattbereich
  260. noch einen Kernschatten wirft. Entstünde nur noch ein Halbschatten, so wäre ein
  261. genaues  Ablesen unter Umständen nicht mehr möglich.  Mit dieser Dialogbox  hat
  262. man die Möglichkeit zum einen aus der Stabdicke die Länge des Kernschattens  zu
  263. berechnen,  und zum anderen,  sich für eine vorgegebene Wegstrecke den Mindest-
  264. durchmesser für einen schattenwerfenden Stab angeben zu lassen.
  265.  
  266. Menu 'Ausgabe auf Drucker'
  267. --------------------------
  268. Sonnenuhrzeichnung
  269. ------------------
  270. Nach  Anwahl  dieses  Menupunktes erscheint eine Dialogbox,  in  der  Sie  ver-
  271. schiedene  Einstellungen für die Ausgabe auf einen Drucker  vornehemen  können.
  272. Dazu  gehört  die  Angabe der Druckerauflösung.  Wie  Sie sehen,  erreicht  das
  273. Programm  auf Neunnadlern eine Auflösung von 240*216 dpi^2 und  auf  24-Nadlern
  274. 360*360 dpi^2.  Da es sich in beiden Fällen nur um eine virtuelle Auflösung des
  275. Druckers handelt,  da die Nadelabdrücke sich überlagern, ist es nicht notwendig
  276. diese  hohen  Auflösungen auch zu benutzen,  zumal die in dieser  Version  vor-
  277. liegenden Hardcopyroutinen nicht genügend schnell sind.  Am besten ist es, wenn
  278. Sie 120*144 dpi^2, bzw. 180*180 dpi^2 verwenden.
  279. Die Ansteuerung des Druckkopfes ist noch nicht  druckweg-optimiert,  d.h.,  daß
  280. z.B.  leere Graphikzeilen von Druckern mit unintelligenter Firmware  abgefahren
  281. werden.
  282. Die  Routinen  für Laserdrucker konnte ich noch nicht  schreiben,  da  mir  die
  283. nötigen Ansteuerungssequenzen fehlen (wer sie hat, der schreibe mir).
  284. Es ist angenehmer die Eingaben des Druckausmaßes in Zoll  einzugeben.  Beachten
  285. Sie aber, daß intern immer auf eine durch 16 teilbare Anzahl von entsprechenden
  286. Punkten aufgerundet wird.
  287. Um  zu  kontrollieren,  ob die Länge des Schattenstabes für die  Sonnenuhr  der
  288. Eingabe entspricht, können Sie die Länge des Schattenstabes horizontal und/oder
  289. vertikal mitzeichnen lassen. Eventuell können dann Korrekturen mit dem Eingabe-
  290. feld für das Seitenverhältnis erzielt werden.  Beachten Sie, daß sich die Länge
  291. des  Schattenstabes aus dem Produkt der Schattenlänge in mm,  die Sie  bei  den
  292. Standortangaben gemacht haben,  und dem Vergrößerungsfaktor ergibt,  der in der
  293. Dialogbox zur Eingabe sonstiger Parameter vorgewählt wird. Normalerweise sollte
  294. dieser den Wert 1 haben.
  295. Wird  der  Knopf 'FF senden' angewählt,  so wird nach dem  kompletten  Ausdruck
  296. einer Seite das Papier ausgeworfen.
  297.  
  298. Nachdem die nötigen Angaben gemacht wurden erscheint eine Dialogbox, in der Sie
  299. eintragen können, welche Arten von Stunden mit welchen Stundenzahlen gezeichnet
  300. werden sollen.  Benutzen Sie dabei das Fachwörterverzeichnis um zu entscheiden,
  301. was Sie angeben möchten.   Die zeitaufwendige Darstellung dieser Dialogbox läßt
  302. sich Überspringen,  indem man die Shift-Taste vor dem Erscheinen gedrückt hält.
  303. Dabei werden die alten Einstellungen einfach übernommen.
  304.  
  305. Weiter geht es mit einer Dialogbox,  in die die relative Gnomonposition und der
  306. Vergrößerungsfaktor  eingetragen  wird.   Dies  läßt  sich  durch  Drücken  von
  307. Alternate überspringen. Bei der relativen Gnomonposition handelt es sich um die
  308. Stelle,  in  die  der Schattenstab eingesetzt wird.  Bei der  hier  behandelten
  309. Sonnenuhr wird der Schattenstab senkrecht zur Wand eingesetzt.  Sein Ende dient
  310. als Punktmarkierung.  Der Schattenendpunkt bestimmt also die Zeit. Die relative
  311. Position bewegt sich in der  Regel im Intervall von 0 bis 1,  wenn der Stabfuß-
  312. punkt noch auf der Zeichnung sein soll.
  313.  
  314. Nach  dem  Verlassen der letzten Dialogbox beginnt der  Druckvorgang.  Es  wird
  315. nicht  abgefragt,  ob  der Drucker empfangsbereit ist.  Der  Druckvorgang  kann
  316. abgebrochen  werden,  wenn 'S' (großer Buchstabe) eingegeben wird.  Dabei  wird
  317. allerdings  erst  eine Alarmbox erscheinen nachdem  eine  komplette  Druckzeile
  318. berechnet worden ist.
  319.  
  320. Wenn  Sie  im Ausdruck an manchen Stellen kleine Lücken  in  der  Linienführung
  321. erkennen,  so  ist  dies  nicht auf einen Fehler im  Programm  'Sonnenuhr  1.2'
  322. zurückzuführen,  sondern liegt vielmehr in einer mangelhaften  Clipping-Routine
  323. des  Betriebssystems.  Dieser Fehler ist auch noch im neuen TOS 1.4  vorhanden.
  324. Eventuell   werde  ich bei  Gelegenheit  eine eigene  Clipping-Routine  in  das
  325. Programm einbauen.
  326.  
  327. zusammensetzbare Sonnenuhrzeichnung auf Drucker
  328. -----------------------------------------------
  329. Steht  man  vor der Aufgabe an eine Hauswand  eine  Sonnenuhr  anzubringen,  so
  330. benötigt man eine Vorlage,  die 1:1 auf die Wand übertragen werden kann. Dieses
  331. Programm ist in der Lage mehrere Blätter (bis zu 100) so auszudrucken,  daß sie
  332. zusammengesetzt eine große Sonnenuhr ergeben.
  333. Nach  Anwahl  dieses Menupunktes geht es zuerst so vor sich wie  beim  darüber-
  334. liegenden  Menupunkt.  Nach  der Dialogbox zur Eingabe  der  relativen  Gnomon-
  335. position erscheint eine zusätzliche Dialogbox,  in die eine Miniaturausgabe der
  336. Sonnenuhr  gezeichnet wird.  Darüber liegt ein Raster,  das Sie mit den  Pfeil-
  337. knöpfen  verfeinern  oder wieder vergröbern können.  Jedes  Rasterelement  ent-
  338. spricht  dem Blattformat,  daß Sie in der Dialogbox mit  den  Druckerparametern
  339. spezifiziert  haben.  Daher  verkleinert  sich auch das Bild  der  Uhr  in  der
  340. Dialogbox  mit  der Verfeinerung des Rasters.  Damit nun  nicht  leere  Blätter
  341. unnötig  ausgegeben werden,  müssen Sie zuerst selektieren welche  Seiten  aus-
  342. gedruckt  werden  sollen.  Dazu  klicken  Sie einfach  mit  der  Maus  auf  das
  343. entsprechende  Rasterelement.   Damit  nacher  das  Zusammenfügen  der  Blätter
  344. leichter  fällt,  kann man angeben,  ob Randmarkierungen mit ausgegeben  werden
  345. sollen.  Um nachher das Puzzle zusammenzusetzen empfiehlt es sich wieder  diese
  346. Dialogbox aufzurufen.
  347.  
  348. Koordinaten auf Drucker
  349. -----------------------
  350. Möchte  man eine Sonnenuhr nicht ausdrucken lassen,  so kann man sie  auch  per
  351. Hand  aus den Koordinatenpaaren zeichnen.  Die dazu nötigen Zahlen  werden  von
  352. diesem Menupunkt ausgedruckt.  Vorsicht,  es handelt sich um recht viele Daten.
  353. Der Ausdruck kann aber jederzeit durch Drücken von 'q' oder CTRL-C  abgebrochen
  354. werden.
  355.  
  356. Beschreibung auf Drucker
  357. ------------------------
  358. Ausgabe dieser Beschreibung auf Drucker. Abbruch mit 'q' oder CTRL-C.
  359.  
  360. Sonnenuhrzeichnung auf Bildschirm
  361. ---------------------------------
  362. Diese  läuft bis auf die Einstellung der Druckerparameter genauso ab,  wie  die
  363. Ausgabe einer Sonnenuhrzeichnung auf Drucker.  Die Zeichnung auf dem Bildschirm
  364. entspricht vom Ausschnitt her nicht der der Druckerzeichnung. Um dennoch vorher
  365. absehen  zu können  wie die Zeichnung auf  Drucker aussehen  wird,  müssen  Sie
  366. zuerst die Dialogbox mit den Druckerparametern aufrufen.  Danach betätigen  Sie
  367. den Knopf zum Abbruch und rufen anschließend den Menupunkt  'Sonnenuhrzeichnung
  368. auf  Bildschirm' wieder auf.  Bevor die Zeichnung angefertigt wird muß nun  die
  369. Control-Taste gedrückt werden.  Diese Prozedur ist notwendig,  da das  Programm
  370. bei  der  Ausgabe auf Bildschirm nicht wissen  kann,  welche  Proportionen  der
  371. Ausdruck auf Papier haben wird.
  372.  
  373. Koordinaten auf Bildschirm
  374. --------------------------
  375. Ausgabe der Koordinatenpunkte auf Bildschirm. Abbruch mit 'q' oder CTRL-C.
  376.  
  377. Beschreibung auf Bildschirm
  378. ---------------------------
  379. Ausgabe dieser Beschreibung auf Bildschirm. Abbruch mit 'q' oder CTRL-C.
  380.  
  381. Bild abspeichern
  382. ----------------
  383. Nach  Eingabe  eines Dateinamens,  unter dem die Graphik  abgespeichert  werden
  384. soll,  wird die Sonnenuhr mit den zuvor gemachten Einstellungen direkt gezeich-
  385. net und abgespeichert. Drückt man vor dem Zeichnen wieder die Control-Taste, so
  386. erhält  man  die  Verhältnisse wie auf  einer  Druckerzeichnung.  Bei  der  Ab-
  387. speicherung wird eine Datei von der Länge des Bildschirmspeichers erzeugt.  Sie
  388. läßt  sich z.B.  mit DR Doodle oder jedem anderen vernünftigen  Graphikprogramm
  389. einladen.
  390. Allerdings  besteht  keine  besondere Veranlassung  dazu  eine  solche  Graphik
  391. abzuspeichern.  In einer späteren Version soll die Abspeicherung u.a.  im  IMG-
  392. Format erfolgen, so daß auch große Sonnenuhren weiterverarbeitet werden können.
  393.  
  394.  
  395. Fachwörter:
  396.  
  397. Analemme:       Betrachtet man den wahren Stand der Sonne über ein Jahr
  398.                 hinweg stets zur selben mittleren Zeit, so beschreibt dieser
  399.                 die Form einer Analemme (verzerrte Acht). Durch den Schatten-
  400.                 wurf wird diese Figur auf das Zifferblatt projiziert.
  401.  
  402. Azimut:         Richtung am Horizont, diese wird hier von Süden über Westen in
  403.                 Grad gezählt.
  404.  
  405. antike Stunden: Im Altertum verwendete Tageseinteilung bei der Tag und Nacht in
  406.                 je 12 Stunden eingeteilt wurden. Antike Tag- und Nachtstunden
  407.                 sind daher i.A. ungleich lang.
  408.  
  409. babylonische
  410. Stunden:        Seit dem Sonnenaufgang verflossene Stundenzahl.
  411.  
  412. itali(eni)sche
  413. Stunden:        Seit dem Sonnenuntergang verflossene Stundenzahl. Aus der
  414.                 Differenz zwischen 24 und der italienischen Zeit ergibt sich
  415.                 die Zeit bis zum nächsten Sonnenuntergang.
  416.  
  417. Ekliptik:       Die Ebene der Erdbahn schneidet die Himmelskugel in der
  418.                 Ekliptik. Als Folge davon läuft die wahre Sonne scheinbar
  419.                 auf dieser Linie.
  420.  
  421. Gnomon:         Der Gnomon ist der Schattenwerfer einer Sonnenuhr. Im Programm
  422.                 wird der Schatten für einen Punkt berechnet, welcher sich
  423.                 senkrecht über der gezeichneten Markierung im Abstand der
  424.                 Gnomonlänge befinden muß. Der Punkt kann Ende eines Stabes
  425.                 sein.
  426.  
  427. Polos:          Steht der schattenwerfende Stab einer Sonnenuhr parallel zur
  428.                 Erdachse, so bezeichnet man ihn auch als Polos.
  429.  
  430. wahre Sonne:    Bezeichnung für den realen Lauf der Sonne in der Ekliptik.
  431.                 Dieser ist ungleichmäßig, da die Erde sich auf einer
  432.                 Ellipsenbahn um die Sonne bewegt. Nach dem dem 2. Keplerschen
  433.                 Gesetz läuft ein Körper auf dem zentralkörper-näheren Teil der
  434.                 Ellipse schneller als auf dem entfernteren Teil.
  435.  
  436. mittlere Sonne: Im Gegensatz zur wahren Sonne beschreibt die (fiktive) mittlere
  437.                 Sonne eine gleichförmige Bewegung auf dem Himmelsäquator.
  438.                 Unsere mechanischen Uhren richten sich nach der mittleren
  439.                 Sonne.
  440.  
  441. Sonnenwenden:   Am 21.Dezember ist Wintersonnenwende - die Sonne hat dann ihre
  442.                 südlichste Position erreicht. Ihre Mittagshöhe ist auf der
  443.                 Nordhalbkugel dann am geringsten. Am 21.Juni ist Sommer-
  444.                 sonnenwende - entsprechend hat die Sonne ihre nördlichste
  445.                 Position und erreicht auf der Nordhalbkugel ihren höchsten
  446.                 Mittagsstand.
  447.  
  448. Tag- und Nachtgleiche:
  449.                 Am 21.März und am 23.September sind Tag und Nacht von gleicher
  450.                 Länge. Der Schattenpunkt einer Sonnenuhr beschreibt dann auf
  451.                 der Zifferblattfläche i.A. eine Gerade. An allen anderen Tagen
  452.                 beschreibt der Schatten mehr oder weniger stark gekrümmte
  453.                 Hyperbeln (die Gerade ist eine entartete Hyperbel).
  454.  
  455. wahre Zeit:     Diese wird durch die wahre Sonne gegeben. Der wahre Mittag
  456.                 tritt ein, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht. Sie
  457.                 steht dann genau im Süden und es ist 12 Uhr wahre Zeit.
  458.  
  459. mittlere Zeit:  Dies ist die Zeit nach der sich unser tägliches Leben richtet,
  460.                 also z.B. MEZ oder MESZ. Die mittlere Zeit wird durch die
  461.                 mittlere Sonne bestimmt. MEZ bezieht sich dabei auf den
  462.                 15. östlichen Längengrad.
  463.  
  464. Zeitgleichung:  Sie ist definiert als die Differenz zwischen wahrer Zeit und
  465.                 mittlerer Zeit. Ihre Entstehung beruht auf der verschieden
  466.                 schnellen Bewegung der Erde um die Sonne auf einer Ellipsen-
  467.                 bahn, sowie der Neigung des Äquators gegenüber der
  468.                 Erdbahnebene.
  469.  
  470. Köln, den 19.März 1990
  471.